Etablierte Verfahren sind u. a.:
Experten-Reviews
Usability-Testing
Eye-Tracking / Mouse-Tracking
Prüfung der Funktionalität und Benutzbarkeit durch Usability- bzw. Ergonomieexperten, welche sich in die Lage eines Benutzers versetzen, dass Erlebte bzw. Gesehene jedoch mit den Augen eines Experten auf dem von der Website behandelten Fachgebiet betrachten.
Nachteile:
Ergebnis stark abhängig von Fähigkeiten der jeweiligen Person
Die eingeschränkte Sicht eines Experten wirkt sich oftmals nachteilig aus
Beim Usability-Testing wird die zu beurteilende Website einem Praxistest durch normale Nutzer unterzogen. Jedem Test liegt ein detailliert ausgestaltetes Szenario zugrunde, welches meist auf einem vorangegangenen Experten-Review basiert: konkrete Aufgabenstellungen bzw. zu erreichende Ziele und ein Zeitrahmen werden vorgegeben, ebenso wird der im realen Einsatz vorhandene Nutzungskontext im Labor nachgebildet.
Die Probanden werden bei der Lösungserarbeitung beobachtet. An den Praxistest schließt sich in der Regel ein Interview oder eine Befragung per Fragebogen an.
Was genau wird beobachtet?
„lautes Denken“ des Probanden („think-aloud-Methode“)
Mimik, Gestik
Pfade, die der Nutzer beschreitet
Fehler und deren Behebung
Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden können:
Wurde das Ziel überhaupt erreicht?
Welche Zeit wurde dafür benötigt?
Wie viele Fehler wurden gemacht, welcher Art waren diese (fatale oder reparable Fehler)?
An was kann sich der Nutzer nach dem Test erinnern?
Was kann er über die beim Test aufgetretenen Gefühle sagen?
Ist er zufrieden mit seinem Ergebnis?
Wertung:
kein „künstlicher“ Test, sehr realitätsnah
andere Sichtweisen und Anregungen
als Nebenprodukt
bei Befragungen tendieren die Befragten zu positiven Antworten
Die Eindrücke der Probanden
können stark divergieren, wodurch die Formulierung der aus dem
Test zu ziehenden Konsequenzen schwierig wird.
Der Ansatz der Ermittlung der Nutzerfreundlichkeit mittels Eye-Tracking unterscheidet sich signifikant von den bereits vorgestellten Methoden. Bei diesem Verfahren kommt aufwendige und teure Technologie zum Einsatz.
Ein meist am Monitor angebrachtes Gerät (früher: Head-Unit) erfasst berührungslos die Bewegung der Augen. Das Testszenario unterscheidet sich nicht wesentlich von dem des Usability-Testings - die Erkenntnisse, welche man sich von Eye-Tracking-Tests verspricht, sind hingegen gänzlich anderer Natur:
Welche Elemente werden wie häufig und wie lange betrachtet? (wichtig bspw. für Werbeeinblendungen)
In welcher Reihenfolge werden die verschiedenen Bereiche wahrgenommen?
Welche Dinge der betrachteten Webseite fallen dem Betrachter sofort ins Auge? (Stichwort: Eye-Catcher)
Wie läuft die „Orientierung“ des Benutzers ab?
Sehr interessanter Aspekt: welcher
Blickverlauf lässt sich bei der Betrachtung mehrerer
aufeinanderfolgendender Seiten beobachten?
(Bsp.: Bestellvorgang
eines Artikels)
Wertung:
Negativ:reine Beschränkung auf die Wahrnehmung des Testers bei der Benutzung
aufwendiges, konstenintensives
Verfahren
Wirkung des Designs bzw. der Struktur wird sehr gut erfasst
Beim Mouse-Tracking werden die Mauszeigerbewegungen aufgezeichnet. Mouse-Tracking-Tests gibt es in verschiedenen Varianten. So können bspw. die „normalen“ Mausbewegungen beobachtet werden oder der Proband wird angewiesen, die Maus als „verlängertes Auge“ einzusetzen und den Mauszeiger entsprechend seinem Betrachtungspunkt zu positionieren.
Inhalt | << Zurück | Weiter >> | Andreas Aßmann, 04.06.2005 |