Das Design soll es dem Nutzer vereinfachen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dazu muß man wissen, daß der Mensch bestimmte
körperliche Einschränkungen hat, die man beim Designen von Webseiten beachten sollte:
Lesen vom Monitor
Egal wie gut der Monitor ist, es ist schwieriger, einen langen Text konzentriert am Bildschirm zu lesen, als von einem
Blatt Papier. Wissenschaftler haben herausgefunden, daß das Lesen vom Bildschirm bis zu 25% langsamer ist. Dementsprechend
sind lange unstrukturierte Texte am Bildschirm auf jeden Fall zu vermeiden. Im Netz werden die Seiten nach herausstechenden
Worten oder Wortgruppen überflogen (gescannt), so daß ein gut gegliederter Text mit Absatzüberschriften dem Nutzer mehr
bringt als der gleiche Text ohne Strukturierung. Als Beispiel habe ich mal diese Seite ihrer Struktur beraubt:
Beispielseite für unstrukturierten Text
Farbsehen
Der Mensch hat Probleme bestimmte Farben zu unterscheiden wie zum Beispiel diese:
gelb auf weiß,
grün auf weiß,
blau auf schwarz,
gelb auf orange,
orange auf rot,
grün auf rot. Insbesondere mit grün und rot ist Vorsicht geboten, da viele Leute diese Farben
nur schlecht unterscheiden können. Es ist also darauf zu achten, daß Textfarbe und Hintergrundfarbe einen möglichst hohen
Kontrast haben, wie zum Beispiel schwarz auf weiß oder
dunkelblau auf weiß. Ebenso zu vermeiden
sind auffällige Hintergrundbilder. Bei der Verwendung von weißer Schrift auf farbigem Hintergrund sollte eine farblich geänderte
Version zum Ausdrucken vorhanden sein, da sonst das Druckergebnis alles andere als gut lesbar ist.
Eingeschränktes Sichtfeld
Man kann davon ausgehen, daß der Mensch nur einen Bildschirmausschnitt von rund 8 cm Durchmesser überblicken kann. Alles
andere wird vom Gehirn erstmal ausgeblendet. Darum ist es notwendig, ein kompaktes Design zu haben, das der Nutzer ohne viel
Aufwand überblicken kann. Ideal ist es wenn, einzelne thematisch zusammengehörige Punkte entsprechend markiert sind, zum
Beispiel durch einen andersfarbigen Hintergrund. So kann man schnell die einzelnen Bereiche einer Seite unterscheiden. Zur
Demonstration des eingeschränkten Sichtfeldes kann diese Seite genutzt werden:
Demonstration des
eingeschränkten Sichtfeldes
Kurzzeitgedächtnis
Das Kurzzeitgedächtnis des Menschen wird oftmals überschätzt, tatsächlich kann man davon ausgehen, daß man sich 7±2 Elemente
merken kann. Für das Design einer Seite bedeutet dies vor allem, daß bereits besuchte Links eine andere Farbe haben sollten,
damit der Nutzer sieht, welche Seiten er schon besucht hat. Auf vielen Seiten ist dies nicht der Fall und man läuft Gefahr,
Seiten mehrfach zu besuchen oder andere komplett zu übersehen.
Ur-Instinkte
Der Mensch nimmt bestimmte Farben besonders gut wahr (die sogenannten Signalfarben wie rot und orange). Auch sich bewegende
oder blinkende Dinge werden leichter wahrgenommen. Diese Instinkte stammen noch aus der Zeit, als die Menschen noch durch
die Wälder jagten und sofort erkennen mußten, wenn sich etwas in ihrer Nähe bewegte, es könnte ja ein gefährliches Tier
sein. Wenn man also den Blick auf bestimmte Elemente richten will, so kann man sie farblich hervorheben oder animieren.
Allerdings kann man Text, der um ein solches Element herum steht, nicht mehr gut lesen, weil man sich nicht auf den Text
konzentrieren kann. Zum besseren Verständnis gibts eine Beispielseite:
Demonstration der
Ur-Instinkte