Nach ISO-Norm 9241 wird der Begriff Usability folgendermaßen definiert:
"Die Usability eines Produktes ist das Ausmaß, in dem es von einem bestimmten Benutzer verwendet werden kann, um bestimmte
Ziele in einem bestimmten Kontext effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen."
Ins Deutsche ließe sich das Ganze am ehesten mit "Benutzbarkeit", "Bedienungsfreundlichkeit" oder "Ergonomie" übersetzen.
Grundlagen für gutes Design
Grundsätzlich gilt für jedes Design, daß der Nutzer es nutzen will (oder muß), um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Darum
muß das Design darauf abzielen, dem Nutzer das Erreichen dieses Zieles so einfach wie möglich zu machen. Für das Erstellen
von Webseiten folgen daraus diese Richtlinien:
Simplizität:
Das Seitendesign ist einfach und übersichtlich gehalten. Der Nutzer kann die Seite und ihre Inhalte schnell überblicken und
wird nicht von unnötigem Schnickschnack abgelenkt. Hinzu kommt, daß aufwendiges Design in der Regel auch größere Seiten
erzeugt, wodurch die Download-Zeit ansteigt.
Ein sehr gutes Beispiel für simples Design zeigt zum Beispiel die Suchmaschine
www.google.de
Effektivität:
Das Design der Seite erleichtert das Finden der gesuchten Information. Nichts verärgert die Besucher einer Seite mehr als
das ungezielte Anklicken verschiedener Links, die mit der gesuchten Information nichts zu tun haben, dies jedoch durch
schlechtes Design nicht deutlich wird.
Intuitivität:
Die Seite ist für den Nutzer sofort verständlich, man muß sich zum Beispiel nicht erst in eine umständliche Navigation
einarbeiten. Erschwerend kommt hier hinzu, daß Webseiten keine eingebaute Hilfefunktion oder ein Handbuch haben, so wie es
bei Software normalerweise der Fall ist.
Als Beispiel bietet sich hier der Vergleich mit einem Auto an: Es ist bekannt, daß das Lenkrad zur Steuerung dient, und mit
diesem Wissen kann man jedes Auto steuern, da jedes Auto ein Lenkrad hat, das genaue Aussehen ist dabei egal. Leider ist
dies bei Webseiten in den seltensten Fällen so einfach. Beispielsweise ist die normale Farbe für Links blau, außerdem sind
sie unterstrichen. Eigentlich könnte man mit diesem Wissen alle Seiten benutzen, wenn nicht jeder Designer die Linkfarbe
anders setzen würde, oder Text unterstreicht, den man nicht anklicken kann. Dies wäre so, als wenn man plötzlich das Auto
mit Hebeln im Kofferraum steuern müßte und nichts passiert, wenn man am Lenkrad dreht.
Fehlertoleranz:
Grundsätzlich gilt, daß der Nutzer ein Mensch ist und als solcher auch Fehler macht. In einem solchen Fall muß das System
angemessen reagieren, ohne den Nutzer für seinen Fehler zu bestrafen. Ein schönes Beispiel sind hierbei Tippfehler bei der
Anfrage in einer Suchmaschine: dort sinkt die Trefferrate meistens extrem ab, wenn man sich vertippt. In einem solchen Fall
könnte zum Beispiel unscharf gesucht werden, um dem Nutzer wenigstens halbwegs passende Resultate zu liefern. Einfach eine
Meldung der Art "es konnte nichts gefunden werden" läßt den Nutzer im Unklaren, ob es zu dem gesuchten Thema wirklich nichts
gibt, oder ob er nur einen Tippfehler gemacht hat.
Zufriedenstellend
Wenn der Nutzer nicht durch aufwendiges Design mit langen Ladezeiten verschreckt wird, er auf der Seite intuitiv erkennen
kann, wo er die gesuchte Information finden kann und dadurch keine Zeit verschwendet - wenn also alle angesprochenen Punkte
erfüllt sind, dann kann man davon ausgehen, daß das Design zufriedenstellend für den Nutzer ist.