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2. Die wichtigsten Grafikformate im WWW

2.1 Das GIF Format

GIF steht für "Graphics Interchange Format" und wurde im Juni 1987 vom Online-Dienst CompuServe eingeführt und 1989 um weitere Fähigkeiten ergänzt. Ursprünglich wurde es zur bandbreitensparende Bildübertragung im Rahmen des Online-Dienstes von CompuServe entwickelt. CompuServe veröffentlichte später auch den Aufbau des Dateiformats und regte damit viele Programmierer an sich mit diesem Format zu beschäftigen und Software dafür zu schreiben. Zur Bildkomprimierung wird der LZW-Kompressionsalgorithmus (eine Art des Ziv-Lempel-Algorithmus) genutzt. 
Als GIF entwickelt wurde erkannte man nicht dass dieser Algorithmus bereits geschützt war. Deshalb musste CompuServe 1995 eine Lizenzvereinbarung mit der Firma Unisys treffen welche die Rechte für den Algoritmus innehatte. Seither müssen Entwickler von Software, die GIF-Dateien erzeugt oder darstellt, Lizenzgebühren zahlen.

Technisches:
GIF ist ein Bitmap Grafiktyp der maximal 256 Farben pro Bild beinhalten kann, was einer Farbtiefe von 8 Bit entspricht. Er nutzt eine verlustlose Kompression um die Dateigrösse zu verringern. Qualitätsverluste können in GIF daher nicht durch die Kompression, sondern eher durch die maximale Palette von 256 verschiedenen Farben pro Bild auftreten.
Ein spezielles GIF Format ist das interlaced GIF Format. Es wird verwendet um während des Ladens einer GIF Grafik aus dem Netz eine Grobansicht des Bilds sichtbar werden zu lassen, die Pixelzeile für Pixelzeile verfeinert wird, bis das Bild vollständig übertragen wurde. GIF Daten sind übrigens nicht durch Fehlererkennung geschützt, sondern auf eine fehlerfreie Übertragung angewiesen. Im Dateiformat kann auch Text im ASCII-Code enthalten sein, in dem z.B. Copyright-Informationen vermerkt sind.

Transparenz: 
GIF-Bilder müssen nicht rechteckig erscheinen, sondern können jede Form annehmen. Dabei bleibt das Bild rechteckig; beliebige Teile lassen sich aber unsichtbar machen, indem man die `transparente Farbe´ verwendet. Dies wird im Netz als beliebter Effekt für Schriftzüge und Firmenzeichen genutzt. Transparenz ist seit der GIF-Spezifikation von 1989 vorgesehen. Ein Nachteil der Transparenz im GIF Format ist jedoch, dass ohne Tricks nur harte, pixelige Übergänge  möglich sind, da der Übergang deutlich vom verwendeten Hindergrund abhängt. 

Animation:
Animierte GIF Grafiken begegnen einem häufig als rotierende Erdkugeln und flatternde Werbefahnen oder ähnlichem im Netz. Bereits in der ursprünglichen GIF Formatdefinition war Platz für mehr als ein Bild vorgesehen, die 1989 veröffentlichte Fassung bot dann auch Raum für wichtige Informationen zum Ablauf-Timing. Für Videoclips oder größere Trickfilme ist das Format jedoch ungeeignet aufgrund der dabei anfallenden Dateigrössen. KleineAnimationen mit einer Handvoll Frames lassen sich aber gut realisieren. Dabei wird ausgenutzt, dass nicht immer das ganze Bild neugezeichnet werden muss, sondern nur der rechteckige Ausschnitt, der sich von einem Bild zum nächsten ändert.
 
 

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© 2001 - Kai-Uwe Martin (martk@hrz.tu-chemnitz.de)