die Standardprotokolle für die Datenübertragung im Internet ist das
Transfer Control Protokoll (TCP) und das Internet Protokoll (IP). Diese beiden
Protokolle gehören so sehr zusammen, dass man Sie eigentlich nur noch in
Verbindung miteinander (TCP/IP) erwähnt und auch schon mal von nur einem
einzigen Protokoll spricht, obwohl es 2 sind.
Die Geschichte dieser beiden Protokolle begann 1973 im "INTERNET - Programm"
unter der Leitung von Robert Kahn und Vinton G. Cerf (heute Vorsitzender der
ICANN). Das Ziel war es, eine Möglichkeit
zu schaffen, um unterschiedlichste Netze miteinander zu verbinden. Das Ergebnis
dieses Projekts war das TCP, worin das IP bereits integriert war, aber 1980
dann ausgegliedert wurde. Das TCP steuert und kontrolliert die Übertragung
der Datenpakete, wobei das IP für die Adressierung, Versendung und die
Überwachung des Transports der einzelnen Datenpakete verantwortlich ist.
1983 wurde das ARPANET dann komplett auf TCP/IP umgestellt, wobei man TCP/IP
vorher nur zur Verbindung anderer Netze mit ARPANET einsetzte. Zur internen
Kommunikation im ARPANET wurde davor das Network Control Protokoll (NCP) verwendet.
Hier mal eine Übersicht über die Verteilung der IP-Adressen:
Netztyp |
IP-Adressierung |
Typische IP-Adresse |
|
Klasse-A-Netz |
xxx.xxx.xxx.xxx |
103.234.123.87 |
1-126.egal.egal.egal |
Klasse-B-Netz |
xxx.xxx.xxx.xxx |
151.170.102.15 |
128-192.0-255.egal.egal |
Klasse-C-Netz |
xxx.xxx.xxx.xxx |
196.23.155.113 |
193-223.0-255-0-255.egal |
Eine IP-Adresse besteht generell aus 4 Blöcken, welche Zahlen von 0 -255
enthalten können. Eine IP-Adresse ist im Internet immer eindeutig. Um die
IP-Nummern etwas zu strukturieren hat man sie in verschiedene Netzklassen aufgeteilt.
- Das größte Netz ist das Klasse-A-Netz. Dieses kann im ersten Block
zwischen 1 und 126 liegen. Ein Netzbetreiber kann nun die restlichen IPs im
2.,3. und 4. Block verteilen, was einer Gesamtzahl von 16,7 Millionen IP entspricht.
Solch ein A-Netz besitzt zum Beispiel die US-Army.
- Beim Klasse-B-Netz liegt die Zahl im 1. Block zwischen 128 und 192, die Zahl
im 2. Block ist nicht beschränkt. Das bedeutet, dass eine Klasse-B-Netzbetreiber
noch über den 3. und 4. Block verfügen kann, was zirka 65.000 IP entspricht.
So ein B-Netz besitzen in der Regel große Firmen und Einrichtungen. Die
TU-Chemnitz hat zum Beispiel ein Klasse B-Netz (134.109.xxx.xxx).
- Die kleinsten Netze sind die C-Netze, welche im 1. Block eine Zahl zwischen
192 und 223 enthalten, im 2. und 3. Block eine Zahl zwischen 0 und 255. Somit
kann nur noch der 4. Block frei vergeben werden, womit nur noch 255 IP zur Verfügung
stehen. Solche Netze werden in der Regel an mittlere und kleinere Unternehmen
und Einrichtungen verteilt.
Die technische Entwicklung des Netzes (speziell des TCP/IP) wird in einer fortlaufenden
Reihe von Dokumenten festgehalten. Die sogenannten Requests for Comments (RFC),
was ungefähr so viel bedeutet wie "Anfrage auf Kommentierung".
Die RFC's sind Spezifizierungen zum Internet Protokollpaket, sie werden von
der IETF und ihrem Steuerungsorgan der IESG
verabschiedet. Vorschläge für RFC Veröffentlichungen oder die
Übersendung von Material was bestimmt ist für die Veröffentlichung
als RFC können von jedermann an die RFC-Editor Organisation übersendet
werden (mailto:rfc-editor@rfc-editor.org
). Der RFC Editor ist
auch die Organisation, welche heutzutage die RFC's veröffentlicht. Dort
sind alle RFC's aufgelistet, welche man auch online durchsuchen kann. Im Verlauf
von über 30 Jahren wurden über 3000 RFC's veröffentlicht.
Früher dienten die RFC's dem informellen Austausch von Vorschlägen
und Ideen bei der Entwicklung des ARPANET. Allen beteiligten Forschern, Doktoranden
und Studenten stand es im ARPANET frei, Artikel beizusteuern oder zu kommentieren.
Akzeptiert wurden philosophische Überlegungen ebenso wie Programmvorschläge,
technische Detaildiskussionen und provokative Fragen ohne Lösungsvorschläge.
Die RFCs wurden fast von Anfang an durch das ARPANET selbst verteilt. Über
viele Fragen der Netzwerkadministration und der technischen Spezifikation der
Netzwerkprotokolle wurde auf diesem informellen Weg ein Konsens erzielt, der
dann schließlich zur offiziellen ARPA-Richtlinie wurde.
Beispiele für RFCs sind:
- RFC 1094: NFS (Network File System) Spezifikationen (1989)
- RFC 822: Standard for the format of ARPA Internet
text messages (1982) > sog, Email-Standard
- RFC 977: Network News Transfer Protokoll (1986) > Basis des USENET
- RFC 2616: HTTP (1999)
Hier findet man eine eine lokale Version der RFC-Übersicht
von 1 bis 3132, Stand 20.06.2001, aufgelistet. (Größe: 543 kB)
Die tagesaktuelle Version dieses Files findet man unter: http://www.rfc-editor.org/rfc.html.
Das Modell der Open System Interconnection (OSI) ist ein 1984 von der ISO (International
Standardization Organisation) verabschiedeter Standard, welcher die Kommunikation
in Netzen beschreibt. Dabei hat man ein Modell ausgearbeitet, welches die Datenübertragung
in 7 Schichten beschreibt, wobei jede Schicht ihre ganz bestimmte Funktion hat.
Jede Schicht steht in einer Beziehung zu ihren Nachbarschichten. Eine konsequente
Anwendung des OSI-Referenzmodells erleichtert die Verbindung von Systemen sowie
die Fehlersuche enorm. Wird ein Fehler beispielsweise nach dem Bottom-Up-Prinzip
eingegrenzt, so kann eine Fehlerquelle meistens relativ schnell lokalisiert
werden. Zu diesem Modell wurde auch noch eine Protokollfamilie entwickelt, welche
das ganze OSI-Referenzmodell beschreibt. Diese Protokollfamilie konnte sich
aber nie durchsetzen, so dass auch heute nicht eine Protokollfamilie eingesetzt
wird, um das Modell zu beschreiben, sondern immer einzelne Protokolle bestimmte
Schichten des Referenzmodells ausfüllen.
Nr. | Englisch | Deutsch | Beispiele |
---|---|---|---|
7 | Application layer | Anwendungsschicht | Web-Browser, Mail-Client |
Anwendungen des Benutzers mit Netzwerk-Ressourcen | |||
6 | Presentation layer | Darstellungsschicht | ASCII, HTML, MIME |
Einheitliche Informationsdarstellung, Datenkompression, Verschlüsselung | |||
5 | Session layer | Steuerungsschicht | HTTP, FTP, POP, SMTP |
Definierter Aufsetzpunkt für die Einrichtung von Sitzungen und Zugangskontrollen | |||
4 | Transport layer | Transportschicht | TCP, SPX, NetBeui |
Aufbau/ Unterhalt von Verbindungen zwischen zwei Systemen | |||
3 | Network layer | Vermittlungsschicht | IP, IPX, X.25, T.70, T.90NL |
Anwahl und Steuerung des Transportnetzes, Auswahl des Weges | |||
2 | Data link layer | Sicherungsschicht | PPP, X.75, IEEE 802 (LLC und MAC), HDLC, T.30 |
Sicherstellung des fehlerfreien Transports der Daten | |||
1 | Physical layer | Bitübertragungs-Schicht | ATM, V.110, RJ-45, BNC |
Festlegung des physikalische Medium, z.B. Telefonleitung oder geschirmtes Koaxialkabel |
"Das W3C wurde 1994 gegründet um das World Wide Web zu seinem vollen
Potential zu führen, indem es allgemeine Protokolle, welche die Entwicklung
fördern und die Fähigkeit verschiedener Computer miteinander zu kommunizieren
garantiert, entwickelt. Das W3C hat mehr als 500 Mitgliederorganisationen in
der ganzen Welt und hat sich internationale Anerkennung für seinen Beitrag
zum Wachstum des Internets verdient." (W3C,
2001)
Das W3C ist also für die Entwicklung und Durchsetzung von Standards im
Internet zuständig. So zeichnet sich das W3C zum Beispiel für die
HTML-, XML- und
CSS - Standards verantwortlich. Weiterhin Projekte
des W3C sind Amaya (der Referenzbrowser
des W3C), Jigsaw (das Webserverprojekt
des W3C) und PNG (das 3. Bildformat im Web neben
GIF und JPEG) -
nur um mal die bekanntesten zu nennen.
by Stefan
Worm, 07/2001
|
TOP | ![]() |