5. Java - Plugin

Beim Internet Explorer von Microsoft wurden aus unternehmenspolitischen Gründen bestimmte JDK1.1-Eigenschaften (JDK = Java Developer Kit = Java-Entwicklerwerkzeug) gar nicht zur Verfügung gestellt. Das ist auch ein Beispiel für den Browser-Krieg zwischen Microsoft und Netscape.

Glücklicherweise hat SUN diese Probleme recht früh erkannt und mit dem Java-Plugin eine eigene Browser-Erweiterung zum Ausführen von Applets (Java-Programme) entwickelt. Dieses läuft sowohl mit dem Communicator als auch mit dem Internet Explorer und wird zusammen mit dem SUN-JRE bzw. -JDK installiert. Entsprechend präparierte Applets laufen dann nicht mehr unter den Browser-eigenen Java-Implementierungen, sondern verwenden die VM (Virtual Machine) und die Laufzeitumgebung der Original-SUN-Implementierung. Der Browser stellt nur noch das Fenster zur Bildschirmausgabe zur Verfügung. Auf diese Weise können Applets alle Eigenschaften der aktuellen Java-Versionen verwenden (Collections, Java-2D, Swing usw.). 

Allerdings hat die Sache einen kleinen Haken. Um das Plugin zum Ausführen eines Applets zu bewegen, darf dieses im HTML-Quelltext nämlich nicht mehr innerhalb eines APPLET-Tags stehen, sondern muß mit dem EMBED- bzw. OBJECT-Tag eingebunden werden. Beispiel für einfachen APPLET-Tag:

<applet code=“MyApplet.class“ widht=100 height=140></applet>

Wenn den Anwendern, die noch kein Plugin haben, eine einfache Möglichkeit zur Installation gegeben werden soll, kann in den EMBED- bzw.  OBJECT-Tags ein Verweis auf die Plugin-Downloadseite untergebracht werden, der auf die Downloadseiten von java.sun.com verweist. Ist das Plugin installiert, kann der WWW-Browser die Datei so in seinem Anzeigefenster präsentieren, wie sie von dem Ursprungsprogramm erstellt wurde. Bei Abspielvorgängen, etwa von Videos oder Sound, wird ein entsprechender Player angezeigt - je nachdem, wie das Plugin beschaffen ist. Wenn dem Browser eine Verknüpfung zwischen der Dateiendung und einem Fremdprogramm bekannt ist, kann er das Fremdprogramm mit der betreffenden Datei starten. 
 

Beispiel:
<embed src="tabelle.xls">
<embed src="../video.avi">
<embed src="multimedia/virtuelleWelt.wrl">
<embed src="http://www.netzwelt.com/selfhtml/yrag.mid">
<embed src="file://localhost/c:/windows/progman.hlp">
Erläuterung:
Mit <embed src=> definiert man die Plugin-Referenz (embed = einbetten, src = source = Quelle). Hinter dem Istgleichzeichen wird die gewünschte Datei notiert. Die Angabe muß in Anführungszeichen stehen. Man kann auch Dateien in anderen Verzeichnissen und weltweit auf anderen Internet-Servern einbinden. Deshalb Multimedia-Dateien niemals kommentarlos in HTML-Dateien einbinden, sondern einen Hinweis geben, um welche Art von Daten es sich handelt, und unter welchen Voraussetzungen eine korrekte Anzeige möglich ist. 

Das Java-Plugin ist seit der Version 1.2 fester Bestandteil des JRE (Java Runtime Environment). Die Installationsroutine fügt den installierten Browsern das Plugin automatisch hinzu. Unter Windows gibt es nach der Installation in der Systemsteuerung einen neuen Eintrag "Java-Plugin", mit dem das Plugin konfiguriert werden kann. In der Systemsteuerung von Microsoft findet man auch weitere Plugins und kann diese konfigurieren.


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