Web-Browser - Geschichte

Die Geschichte des WWW beginnt in den Jahren 1989/90, als Tim Berners-Lee, heute Direktor des W3C, anfing den HTTP Standard zu entwickeln. HTTP ist die Abkürzung für Hyper Text Transfer Protocol und beschreibt die Kommunikation zwischen dem Client und Server (Server ist der Rechner, auf dem die HTML Dateien liegen). Um zu gewährleisten, dass der User im Internet auch die Seiten bequem suchen kann und sich nicht nicht kryptische Zahlenkollonen merken muss, hat Berners-Lee den Begriff der URL (Universal Resource Identifier ) eingeführt. Diese sorgen dafür, das man den Internetseiten "Namen" geben kann. Diese URLs werden dann mittels DNS in Rechner IPs aufgelöst, damit der Computer damit arbeiten kann. Zu guter letzt entwickelte er noch die Auszeichnungssprache HTML (Hyper Text Markup Language) fürs WWW. 1990 dann errichtete er den ersten WWW-Server der Welt auf dem europäischen Kernforschungsinstitut CERN (der Server hieß damals info.cern.ch). Berners-Lees Ziel war es ein Informationssystem aufzubauen auf der Basis von HTTP, URL und HTML. Im November 1990 wurde von ihm der erster "what you see is what you get" Browser namens WorldWideWeb (WWW_bunt, WWW_grey) entwickelt, welcher aber nur auf dem Betriebssystem NeXTstep lauffähig war. Später wurde der Browser auch in Nexus umbenannt, um eine Verwechslung mit dem eigentlichen WWW Begriff zu vermeiden. Zugleich gab es an verschieden Universitäten schon Studenten, die es sich zur Aufgabe machten andere Browser zu entwickeln. Einige Beispiele seien da ViolaWWW von Pei Wei an der Uni of California Berkeley, Erwise an der Helsinki University, Midas von Tony Johnson. Alle diese Browser setzten UNIX als Grundsystem voraus.

Im Jahre 1992 waren dann schon weltweit 26 WWW-Server im Einsatz, welche aber nur auf wissenschaftlichen Instituten wie CERN, NCSA, DESY, ... installiert wurden.

Februar 1993 brachten Mark Andreessen und Eric Bina dann die Pre Beta für Linux des Mosaic Browser heraus. Im September folgte die Version 1.0 von Mosaic, welche dann auch auf den Systemen Windows, Mac, X (Linux) lief. Mosaik wurde für den Einsteigeruser entwickelt, das heißt es sollte leicht installier und bedienbar sein, des Weiteren bot der Browser das erste mal die Möglichkeit Grafiken / Bilder in den Text der HTML Seite mit einzubinden.

Das WWW erweckte im Oktober 1993 dann auch das Öffentliche Interesse und es wurden erste private Zugänge geschaffen, zu dem Zeitpunkt waren auch schon 200 WWW- Server im Betrieb.

Im März 1994 wurde von Mark Andreessen und Jim Clark die Firma Mosiac Communications Corp. gegründet, welche fortan für die Entwicklung des Mosaic Browser zuständig war. So wurde am 14.10.94 der Mosaic Navigator veröffentlicht. Im November kam es dann aber zu einem Namensstreit mit dem Institut NCSA (an dem Andreessen arbeitete), welcher dazu führte, dass der Mosaic Navigator in Netscape Navigator umbenannt wurde (gleiches geschah auch mit den Firmenname). Trotz dessen war der Netscape Navigator der am meisten verbreiteste Browser.

Gegen Ende 1994 waren dann schon mehr als 10000 WWW-Server aktiv und im Jahr 1995 kamen die ersten kommerziellen Server von Microsoft, IBM, Sony und andere dazu.

Wie schon erwähnt, war der Netscape Browser sehr weit verbreitet und Microsoft kümmerte sich anfangs überhaupt nicht um das WWW. Als man aber mit der Entwicklung von Windows 95 fertig war, und sich das WWW immer mehr durchsetzte hat sich Microsoft darangemacht den Internet Explorer zu entwickeln. 1996 mit Erscheinen des IE 3.0 betrug der Marktanteil von Netscape "nur" 75%. Mit dem erscheinen von Windows 98 integrierte Microsoft den Internet Explorer 4.0 fest im Betriebssystem. Dies wiederum führte zu einer Klage Netscapes gegen Microsoft, da sich ja Microsoft einen Vorteil verschafft wenn sie den IE mit ihrem Windows ausliefern, denn dann würde ja niemand mehr den Netscape Navigator verwenden. Tatsächlich entwickelte es sich so, das die meisten User nur noch den IE verwendeten (und noch immer noch bevorzugt verwenden) und so sank der Marktanteil Netscapes von Jahr zu Jahr. Der Klage Netscapes folgten eine Menge von Gerichtsprozessen und die Verhandlungen dauerten über Jahre hinweg. 1999 wurde Netscape von AOL aufgekauft, AOL verwendete aber in ihrem Softwarepaket ein auf dem IE basierenden Browser, was sich auch nach dem Kauf von Netscape nicht änderte.

Hier jetzt ein kleiner Abriss über die Geschichte von Mozilla in chronologischer Reihenfolge

16.04.1998 Erste Code-Basis für Gecko-Engine (= Layoutmodul (Erscheinung/Darstellung der Websites) dient Implementierung der vom W3C verabschiedeten Standards) veröffentlicht

01.10.1998 Mozilla-Skins mit Chrome (bietet die Möglichkeit Fenstermenüs, Statusanzeigen, ... nach eigenen Bedürfnissen anzupassen) möglich

10.11.1998 Pressemitteilung von Netscape, daß der Communicator künftig auf NGLayout/Gecko basieren wird

07.12.1998 Entwickler-Version der Gecko-Engine Gecko -> basiert auf XML -> Oberfläche anpassbar

01.07.1999 Necko als Network Engine (Netzwerk Bibliothek plattformübergreifende API enthält HTTP, FTP, DNS, Proxy, Caching)

18.01.2000 Freigabe Security-Funktionen (NSS - Network Security Services (Bibliotheken zur Entwicklung Plattfomunabhängiger Client- Server Applicationen = Basis für Sicherheitsfunktionen), PSM Personal Security Manager)

02.04.2003 In einer neuen Roadmap wird angekündigt, daß die nächste Mozilla-Generation auf Standalone-Applikationen (Phoenix und Minotaur) basieren wird

MS Explorer 6.0x	29,4 %
MS Explorer 5.5x	19,1 %
MS Explorer 5.0x	16,7 %
Netscape 4.7x	10,5 %
Gecko (Mozilla/Netscape 6)	8,9 %
Opera 6.x	6,5 %
Andere/Unbekannt	3,2 %
KDE Konqueror	1,6 %
Opera 5.x	1,2 %
MS Explorer 4.0x	0,9 %
Netscape 4.5x	0,7 %
MS Explorer 5.1x	0,7 %
Netscape 4.6x	0,5 %